Ein neues Wertesystem
Ein neues Wertesystem
English below
Ich beobachte, dass wir im Moment kollektiv auf der Suche nach dem Neuen sind.
Heute hab ich für mich gesehen, dass wir ein neues Bild aus alten Puzzlesteinen, verschiedenster Bilder, dennoch alten, kreieren wollen.
Doch wir brauchen neue Puzzlesteine um das neue Bild zu kreieren.
Bislang war der Wert nach dem wir Dinge bewertet, bemossen, eingeteilt, verteilt etc. haben, der Geldwert. Natürlich weiß ich, wie sich ein Preis bildet, aber es geht darum, dass nun mal alles einen Preis haben muss, dass alles etwas kosten muss und dass wir danach streben Geld anzuhäufen, um es auszugeben für Materialien oder um noch mehr Geld anzuhäufen um es dann an andere Generationen weiterzugeben. Das ist furchtbar zynisch grob zusammengefasst, wie die Welt heute und die letzten Jahrzehnte funktioniert und funktionierte. Nur dass das eben nicht mehr funktioniert. Es ist nicht so, dass das Geld verschwindet, sondern so, dass etwas Neues dazukommt. Wie bei der Maslow`schen Bedürfnispyramide hat sich ein Stein auf den nächsten gelegt.
Und da kommt das Neue ins Spiel, das eigentlich gar nicht neu ist, aber uns bislang nicht wichtig oder bedeutsam erschien. Was kommt nach der Selbstverwirklichung?
Entwicklung, Schöpfung, Wachstum
Vielleicht ist dies Teil der Selbstverwirklichung, möglicherweise haben wir uns zu wenig damit beschäftigt und verstehen eigentlich gar nicht, was da auf der Spitze steht. Wir glauben, es wäre das Ende, doch in dieser perfekten kleinen Pyramide, die da als Spitze tront, ist alles inbegriffen.
Unabhängigkeit
Die Spitze auf der Pyramide kann an einen neuen Ort gestellt werden, ist dort wieder eine Pyramide und kann wieder unterteilt werden in die verschiedenen Stationen der menschlichen Bedürfnisse.
Hat es somit jemals ein Ende, dass wir Dinge besitzen wollen, um es uns schwer zu machen, loszulassen? Welche Bedürfnisse wählen wir, wenn wir an der Spitze der menschlichen Entwicklung angekommen sind?
Wie wäre es mit: Ja-zum-Leben-sagen
Was wäre, wenn das höchste menschliche Ziel darin bestünde, wer am lautesten, hingebungsvollsten, schnellsten, leisesten, friedlichsten, liebevollsten, verbindendsten, stärksten, ehrlichsten usw. Ja zum Leben sagt.
Das scheint banal, vielleicht auch nicht ganz klar und trotzdem sind nun mal der Großteil der menschlichen Gebärden destruktiv, somit zerstörerisch.
Natürlich ist Shiva als der Zerstörer, Teil der Schöpfung und Teil des Lebens auf der Erde, denn irgendwann vergeht alles und Neues entsteht. Doch wie brutal dieser Übergang sich gestaltet, darauf haben wir durchaus Einflussnahme, denn wenn wir spüren, dass es Zeit ist loszulassen, kann man sich auch darauf vorbereiten.
Ich glaube, dass der Mensch seine Erfüllung hier auf der Erde findet, wenn er seinen Körper bestmöglich zum Einsatz bringt. Unser Körper kann sprechen, er kann Dinge in die Hand nehmen und sich vorwärts bewegen.
Ich glaube, dass es dem Menschsein Sinn gibt, wenn man seinen persönlichen Selbstausdruck ausleben kann, seine Erfahrungen, Wissen und Gelerntes an die nachfolgenden Generationen und andere, die Unterstützung brauchen weitergibt und dass man sich darum bemüht, finanziell frei bzw. unabhängig zu sein, d.h. seine Kreationen, Services etc. anbietet und dafür auch angemessen entlohnt wird.
Heute funktioniert das nicht mehr durch den Sachpreis und die Zeit die wir verrechnen, es geht um das Erleben, den Mehrwert, die Freude, das Gefühl von Zugehörigkeit und Gemeinschaft, das man durch den Erwerb von etwas empfindet und dieser Wert, z.B. mit welcher Liebe etwas gemacht, zubereitet, herangezogen etc. wird.
Der Geldwert alleine reicht also nicht mehr.
Es entstehen neue Werte für die wir Geld verlangen.
Weil Zeit nicht das Einzige ist, das wir geben. Wir sind eine Zellwolke voller Wissen, Liebe, Know-How, Begeisterung, Möglichkeiten, Chancen und unendlicher Macht, nämlich die Kraft uns selbst zu ermächtigen. Die Spitze der Pyramide, die sich erkennt als Teil des Ganzen, in dem alles ist.
Geld behält also seine Funktion als Zahlungsmittel, es verliert aber seine Bedeutung als ein menschliches Bedürfnis.
Beispiele habe ich auch:
Sei dies eine Schule für 15-18/19- Jährige, die Autonomes Lernen lernen, gecoacht und begleitet werden in ihren unterschiedlichen Lernprozessen, lernen ihre Talente und Fähigkeiten in Produkte und Services zu packen und somit finanziell unabhängig werden und auch noch auf dem Weg der Selbständigkeit unternehmerische Fertigkeiten, ein gesundes Mindset und ein energetisch gesundes Körpersystem aufbauen und das in einer Gemeinschaft, die das Leben liebt.
Sei dies eine Künstleragentur, die sich dem Thema Migration, Integration verschreibt, und der Frage nachgeht “Wo ist meine Heimat"?”, wo neben den Zeichnern und Malern und Textern auch Grafiker, Programmierer und Marketingspezialisten sind, die gemeinsam Produkte entwickeln, die optisch und in ihrer Funktion eine hohe Qualität aufweisen, die gemeinsam diese Produkte über einen Onlineshop und andere Kanäle vertreiben, in Galerien Ausstellungen und Workshops geben, wo sie gemeinsam ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben und gemeinsam als Team sich immer weiterentwickeln, jeder individuell, aber auch als Gemeinschaft.
Wo verstanden wird, dass es ganz natürlich ist, dass Dinge sich verändern, dass Menschen sich verändern und wo diese Veränderungen auch unterstützt und begrüßt werden. Dass z.B. jemand, der das Computernetzwerk aufgebaut hat in seiner Selbstständigkeit weiter unterstützt wird, wo Lehrlinge so weit geschult werden, dass sie ein eigenes Unternehmen aufbauen können, wenn sie das für sich auf dem Lebensweg sehen.
Ja zum Leben sagen: Wachstum, Entwicklung, Schöpfung.
Mit unseren Worten zum Wachstum inspirieren, mit unseren Händen schöpfen und uns mit unseren Füßen vorwärts bewegen. Vielleicht kreieren wir Lieder mit unseren Stimmen und reichen sie anderen als Trost, zur Unterhaltung oder um neue Überlegungen auf Sichtweisen anzustoßen. Ein Unternehmen schaffen, dass Menschen die Möglichkeit gibt, sich in Ausdruck zu bringen, wo sie mit ihren Worten Menschen berühren und gehört werden und wo man aufgerufen ist, sich weiterzuentwickeln, Neues auszuprobieren, andere Wege zu gehen, den eigenen Weg zu finden und Menschen auf ihrem Weg begleitet.
Die Welt schöner machen.
Denn besser, darunter verstehen viele etwas anderes, aber ein Sonnenuntergang hat noch jedes Herz berührt.
Wenn es der Erde nicht um Schönheit ginge, dann bräuchten wir keine Farben, keine Tiere, Pflanzen und auch sonst nichts. Schönheit ist ein tiefliegendes Bedürfnis des Lebens bzw. Ausdruck des Lebens selbst. Nicht zu verwechseln oder gleichzustellen mit Perfektion. Die Erde ist mit ihrer wilden Natürlichkeit die größte Schönheit und gleichzeitig beschäftigt ihre Perfektion bis heute millionen Wissenschaftler*innen. Perfektion drückt sich dann in Netzwerken und Kreisläufen aus.
Wenn das Geld unser Wertmaßstab ist, dann leben wir in grauen Bunkern, alle tragen das gleiche, dann müllen wir uns weiterhin mit Dingen zu, die wir haben wollen, aber eigentlich nicht brauchen und auch nur selten benutzen, die wir dann wieder spenden können, damit wir doch noch ein gutes Gefühl bei der Sache haben.
Wenn Ja-zum-Leben-Sagen unser Wertmaßstab ist, dann öffnen wir uns für die Erfahrungen des Lebens, für das Leben selbst, wir öffnen uns dafür tief zu fühlen und über uns hinauszuwachsen, denn das ist was alles Leben immer tut. Es wächst, es richtet sich zur Sonne hin aus und es ist tief verwurzelt und hat keine Scheu vor der Dunkelheit, wo es die Kraft schöpft, sich weiterhin der Sonne zuzuwenden und zu wachsen.
Nichts anderes ist von Bedeutung.
Bedeutsam kann nur dein Leben selbst sein, die Menschen, die dich auf deinem Weg begleiten, das, was uns das Leben lehrt, das Unbekannte, das wir mit offenem Herzen erforschen und jene, deren Herzen wir bewegt haben. Das pure Leben, in all seinen Facetten.
A new value system
I observe that we are currently collectively searching for something new.
Today I saw for myself that we want to create a new picture from old puzzle pieces, from a variety of different pictures, yet still old.
But we need new puzzle pieces to create the new picture. Until now, the value by which we have evaluated, measured, classified, distributed, etc., things has been monetary. Of course, I know how a price is formed, but the point is that everything has to have a price, that everything has to cost something, and that we strive to accumulate money to spend on materials or to accumulate even more money to then pass on to future generations. That is a terribly cynical, crude summary of how the world functions today and has functioned for the past few decades. Except that it no longer works. It's not that money is disappearing, but that something new is being added. Like Maslow's hierarchy of needs, one piece has been placed on top of the next.
And that's where the new comes into play, something that isn't actually new at all, but hasn't seemed important or significant to us until now.
What comes after self-realization?
Development, Creation, Growth
Perhaps this is part of self-realization; perhaps we haven't given it enough thought and don't actually understand what's at the top. We think it's the end, but everything is contained in this perfect little pyramid that sits there as the apex.
Independence
The apex of the pyramid can be moved to a new location, where it becomes a pyramid again, and can be divided into the various stages of human needs.
So, does it ever end that we want to possess things to make it difficult for ourselves to let go? What needs do we choose when we reach the pinnacle of human development?
How about saying yes to life?
What if the highest human goal were to be the one who says yes to life the loudest, most devotedly, fastest, quietest, most peacefully, most lovingly, most connectingly, strongest, most honestly, etc.?
That seems banal, perhaps not entirely clear, and yet the majority of human gestures are destructive.
Of course, Shiva, as the destroyer, is part of creation and part of life on Earth, because at some point everything passes away and something new emerges. But we can certainly influence how brutal this transition turns out to be, because when we sense that it's time to let go, we can also prepare for it.
I believe that humans find fulfillment here on Earth when they use their bodies to their best advantage. Our bodies can speak, they can pick things up, and move forward.
I believe that being human is meaningful when we can live out our personal self-expression, pass on our experiences, knowledge, and what we've learned to future generations and others who need support, and strive to be financially free and independent, offer our creations, services, etc., and be appropriately compensated for it.
Today, this no longer works through the material price and the time we charge; it's about the experience, the added value, the joy, the sense of belonging and community that one feels through acquiring something, and this value, e.g., the love with which something is made, prepared, grown, etc.
Monetary value alone is no longer enough.
New values are emerging for which we demand money.
Because time is not the only thing we give. We are a cloud of cells full of knowledge, love, know-how, enthusiasm, possibilities, opportunities, and infinite power, namely the power to empower ourselves. The apex of the pyramid, which recognizes itself as part of the whole, in which everything is.
Money therefore retains its function as a means of payment, but it is losing its significance as a human need.
I also have examples:
Be it a school for 15-18/19-year-olds who learn autonomous learning, are coached and supported in their various learning processes, learn to package their talents and skills into products and services, and thus become financially independent. Along the way, they also develop entrepreneurial skills, a healthy mindset, and an energetically healthy body system, all in a community that loves life.
Be it an artist agency dedicated to the topic of migration and integration, exploring the question "Where is my home?", where, alongside illustrators, painters, and copywriters, there are also graphic designers, programmers, and marketing specialists who jointly develop products that are visually and functionally high quality, who jointly sell these products through an online shop and other channels, hold exhibitions and workshops in galleries, where they share their knowledge and experience, and continue to develop together as a team, each individually, but also as a community.
Where it is understood that it is entirely natural for things to change, for people to change, and where these changes are supported and welcomed. For example, someone who set up the computer network will continue to be supported in their independence, where apprentices are trained to the point where they can start their own business if they see this as their path in life.
Saying yes to life: growth, development, creation.
Inspiring growth with our words, creating with our hands, and moving forward with our feet. Perhaps we create songs with our voices and offer them to others as comfort, entertainment, or to stimulate new reflections on perspectives. Creating a company that gives people the opportunity to express themselves, where their words touch others and are heard, and where they are called upon to develop further, try new things, take different paths, find their own path, and accompany people on their journey.
Making the world more beautiful.
Because better means something different to many, but a sunset has touched every heart.
If the Earth weren't concerned with beauty, we wouldn't need colors, animals, plants, or anything else. Beauty is a deep-seated need of life or an expression of life itself. Not to be confused or equated with perfection. The Earth, with its wild naturalness, is the greatest beauty, and at the same time, its perfection continues to occupy millions of scientists. Perfection is then expressed in networks and cycles.
If money is our measure of value, then we live in gray bunkers, everyone wears the same thing, then we continue to clutter ourselves with things we want but don't actually need and rarely use, which we can then donate so that we can still feel good about ourselves.
If saying yes to life is our measure of value, then we open ourselves to life's experiences, to life itself, we open ourselves to feeling deeply and to growing beyond ourselves, because that is what all life always does. It grows, it orients itself toward the sun, and it is deeply rooted and unafraid of the darkness, where it draws the strength to continue to turn toward the sun and grow.
Nothing else matters.
The only things that can matter are your life itself, the people who accompany you on your path, what life teaches us, the unknown we explore with open hearts, and those whose hearts we have touched. Pure life, in all its facets.